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Impuls zum 15. September 2024

Zum 24. Sonntag im Jahreskreis

Von Gordon Matthews, Friedensarbeiter bei pax christi im Erzbistum Paderborn

Lied aus Taizé
The Kingdom of God is justice and peace and joy in the Holy Spirit.
Come Lord and open in us the gates of your Kingdom.
 
Exodus 3:1-15
1 Mose aber hütete die Schafe Jitros, seines Schwiegervaters, des Priesters in Midian, und trieb die Schafe über die Wüste hinaus und kam an den Berg Gottes, den Horeb. 2 Und der Engel des HERRN erschien ihm in einer feurigen Flamme aus dem Dornbusch. Und er sah, dass der Busch im Feuer brannte und doch nicht verzehrt wurde. 3 Da sprach er: Ich will hingehen und diese wundersame Erscheinung besehen, warum der Busch nicht verbrennt. 4 Als aber der HERR sah, dass er hinging, um zu sehen, rief Gott ihn aus dem Busch und sprach: Mose, Mose! Er antwortete: Hier bin ich. 5 Er sprach: Tritt nicht herzu, zieh deine Schuhe von deinen Füßen; denn der Ort, darauf du stehst, ist heiliges Land! 6 Und er sprach weiter: Ich bin der Gott deines Vaters, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs. Und Mose verhüllte sein Angesicht; denn er fürchtete sich, Gott anzuschauen. 7 Und der HERR sprach: Ich habe das Elend meines Volks in Ägypten gesehen, und ihr Geschrei über ihre Bedränger habe ich gehört; ich habe ihre Leiden erkannt. 8 Und ich bin herniedergefahren, dass ich sie errette aus der Ägypter Hand und sie aus diesem Lande hinaufführe in ein gutes und weites Land, in ein Land, darin Milch und Honig fließt, in das Gebiet der Kanaaniter, Hetiter, Amoriter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter. 9 Weil denn nun das Geschrei der Israeliten vor mich gekommen ist und ich dazu ihre Drangsal gesehen habe, wie die Ägypter sie bedrängen, 10 so geh nun hin, ich will dich zum Pharao senden, damit du mein Volk, die Israeliten, aus Ägypten führst. 11 Mose sprach zu Gott: Wer bin ich, dass ich zum Pharao gehe und führe die Israeliten aus Ägypten? 12 Er sprach: Ich will mit dir sein. Und das soll dir das Zeichen sein, dass ich dich gesandt habe: Wenn du mein Volk aus Ägypten geführt hast, werdet ihr Gott dienen auf diesem Berge. 13 Mose sprach zu Gott: Siehe, wenn ich zu den Israeliten komme und spreche zu ihnen: Der Gott eurer Väter hat mich zu euch gesandt, und sie mir sagen werden: Wie ist sein Name?, was soll ich ihnen sagen? 14 Gott sprach zu Mose: Ich werde sein, der ich sein werde. Und sprach: So sollst du zu den Israeliten sagen: »Ich werde sein«, der hat mich zu euch gesandt. 15 Und Gott sprach weiter zu Mose: So sollst du zu den Israeliten sagen: Der HERR, der Gott eurer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks, der Gott Jakobs, hat mich zu euch gesandt. Das ist mein Name auf ewig, mit dem man mich anrufen soll von Geschlecht zu Geschlecht.

Wer ist Gott?
Mose begegnet Gott im brennenden Dornbusch, der brennt, aber nicht vom Feuer verzehrt wird. Er ist neugierig, wird aber von Gott gewarnt: Er soll nicht nähertreten, sondern seine Schuhe ausziehen, weil er auf heiligem Boden steht. Gott stellt sich vor als „der Gott deines Vaters, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs“.

Während des Gesprächs erfährt Mose, dass er berufen wird, die Israeliten aus der Sklaverei, aus Ägypten zu führen. Er will näher wissen, wer ihn mit dieser Aufgabe beauftragt. Wie heißt denn dieser Gott seiner Vorfahren? Gott gibt keine klare Antwort. Er sagt so etwas wie „Ich bin, der ich bin.“ „Ich werde sein, der ich sein werde.“ Oder nur „Ich werde sein.“ Oder „Ich bin da.“ „JHWH“ „Jahwe“ „Jehova“. Diese Namen machen deutlich, dass Gott ist, Gott existiert. Aber sie sagen nicht viel darüber aus, wer Gott ist.

In Islam gibt es 99 Namen für Gott. Jeder dieser Namen steht für eine Eigenschaft Gottes. Das Problem ist, dass jeder Name Gott eingrenzt und deshalb unzulänglich ist. Kein einzelner Name reicht als Bezeichnung von Gott. Wir brauchen mindestens 99 Namen, um eine Ahnung zu bekommen, wer Gott ist.

Ich bin davon überzeugt, dass Gott nicht nur männlich, sondern auch weiblich ist. Deshalb stört es mich, wenn wir von Gott reden, als ob Er männlich sei. Gott ist die Liebe. Sie ist ein liebender Gott.

Lied
God is love: his the care
Tending each, everywhere.
God is love – all is there!
Jesus came to show him,
That mankind might know him:
Sing aloud, loud, loud!
Sing aloud, loud, loud!
God is good!
God is truth! God is beauty! Praise him!
None can see God above;
All have here man to love;
Thus may we Godward move,
Finding him in others,
Holding all men brothers:
Sing aloud, loud, loud!
Sing aloud, loud, loud!
God is good!
God is truth! God is beauty! Praise him!
Jesus lived here for men,
Strove and died, rose again,
Rules our hearts, now as then;
For he came to save us
By the truth he gave us:
Sing aloud, loud, loud!
Sing aloud, loud, loud!
God is good!
God is truth! God is beauty! Praise him!
To our Lord praise we sing –
Light and life, friend and king,
Coming down love to bring,
Pattern for our duty,
Showing God in beauty:
Sing aloud, loud, loud!
Sing aloud, loud, loud!
God is good!
God is truth! God is beauty! Praise him!

Matthäus 16:13-16
13 Da kam Jesus in die Gegend von Cäsarea Philippi und fragte seine Jünger und sprach: Wer sagen die Leute, dass der Menschensohn sei? 14 Sie sprachen: Einige sagen, du seist Johannes der Täufer, andere, du seist Elia, wieder andere, du seist Jeremia oder einer der Propheten. 15 Er sprach zu ihnen: Wer sagt denn ihr, dass ich sei? 16 Da antwortete Simon Petrus und sprach: Du bist der Christus, des lebendigen Gottes Sohn!

Wer ist Jesus?
Was wir über Jesus lernen, hilft uns, Gott näher kennenzulernen. Petrus, als einer der zwölf Apostel, die Jesus besonders nahe waren, hat Jesus als der Christus, „des lebendigen Gottes Sohn“ erkannt. Petrus hatte gesehen, dass „Blinde sehen und Lahme gehen, Aussätzige werden rein und Taube hören, Tote stehen auf und Armen wird das Evangelium gepredigt;” (Matthäus 11:5).

Letzte Woche auf einem Retreat wurden wir Teilnehmenden eingeladen, mindestens zehn Antworten aufzulisten auf die Frage: “Wen sagt denn ihr, dass ich (Jesus) sei?” Das war keine einfache Frage. Trotzdem konnte ich gleich loslegen: Jesus sei für mich: 1. Großer Bruder (im positiven Sinne) / bester Freund; 2. Wegweiser; 3. Der, der mich ermutigt; 4. Der, der mich akzeptiert, wie ich bin; 5. Wegbegleiter; der, der mit mir bzw. bei mir steht. Dann kam ich allerdings ins Stocken. Aber ich konnte schließlich noch hinzufügen: 6. Quelle des lebendigen Wassers; 7. Heilende Kraft, der Heilende; 8. Der, der mich anspornt; 9. Der Geduldige; 10. Der Liebende. 

Wer ist Jesus für dich? 

Lied aus Taizé
Jesus, remember me, when you come into your Kingdom.
Jesus, remember me, when you come into your Kingdom.

1. Korinther 12:4-11
Es sind verschiedene Gaben; aber es ist ein Geist. Und es sind verschiedene Ämter; aber es ist ein Herr. Und es sind verschiedene Kräfte; aber es ist ein Gott, der da wirkt alles in allen. Durch einen jeden offenbart sich der Geist zum Nutzen aller. Dem einen wird durch den Geist ein Wort der Weisheit gegeben; dem andern ein Wort der Erkenntnis durch denselben Geist; einem anderen Glauben, in demselben Geist; einem anderen die Gabe, gesund zu machen, in dem einen Geist; einem andern die Kraft, Wunder zu tun; einem anderen prophetische Reden; einem andern die Gabe, die Geister zu unterscheiden; einem anderen mancherlei Zungenrede; einem anderen die Gabe, sie auszulegen. Dies alles aber wirkt derselbe eine Geist, der einem jeden das Seine zuteilt, wie er will.

Wer bin ich?
Mose, als er mit der Führung des israelitischen Volks aus Ägypten beauftragt wird, sträubt sich dagegen und fragt Gott: „Wer bin ich, dass ich zum Pharao gehe und führe die Israeliten aus Ägypten?“ Gott versichert ihm, „Ich will mit dir sein.“

Ich frage mich manchmal: „Wer bin ich?“ Auch das ist keine einfache Frage. Ich habe ein wenig Ahnung, was meine Gaben sind. Neben vielen anderen Tätigkeiten bin ich – nicht sehr oft, aber immer wieder – ein Liedermacher. Und ich kann unter normalen Umständen gut zuhören. Schreiben kann ich auch. Meine Berufung – dies ist mir klar – ist für den Frieden zu arbeiten – auch und vielleicht vor allem, wenn alle Bemühungen um den Frieden umsonst zu sein scheinen. Auf diesem manchmal mühseligen Weg geht Gott mit.

Wer bist du? Was sind deine Gaben? Wozu bist du berufen? Spürst du, dass Gott bei dir ist?

Lied
Herr, gib mir Mut zum Brückenbauen, gib mir den Mut zum ersten Schritt. 
Laß mich auf deine Brücken trauen, und wenn ich gehe, geh du mit. 
Ich möchte gerne Brücken bauen, wo alle tiefe Gräben sehn. 
Ich möchte hinter Zäune schauen und über hohe Mauern gehn. 
Ich möchte gern dort Hände reichen, wo jemand harte Fäuste ballt. 
Ich suche unablässig Zeichen des Friedens zwischen Jung und Alt. 
Ich möchte nicht zum Mond gelangen, jedoch zu meines Feindes Tür. 
Ich möchte keinen Streit anfangen; ob Friede wird, liegt auch an mir. 
Herr, gib mir Mut zum Brückenbauen, gib mir den Mut zum ersten Schritt. 
Laß mich auf deine Brücken trauen, und wenn ich gehe, geh du mit.

© Kurt Rommel (1926 - 2011), evangelischer Pfarrer, engagiert im Bereich Jugendarbeit und musisch-kultureller Bildung. 1974 bis 1991 Chefredakteur des Evangelischen Gemeindeblattes für Württemberg, zahlreiche Publikationen, darunter hunderte von Liedern.